Junge Union feiert 30 Jahre Wiedervereinigung mit Landrat a.D. Franz Weber

Die Junge Union (JU) Kreisverband Göppingen lud traditionell zum Festakt am Tag der Deutschen Einheit ein. In diesem Jahr war der Göppinger Landrat a.D. Franz Weber Festredner zu 30 Jahren Wiedervereinigung. Als einzige Organisation im Landkreis feiert und würdigt die JU seit 1990 dieses bedeutsame historische Ereignis jedes Jahr.

 

Der Vorsitzende der CDU Eislingen Axel Raisch hieß alle Anwesenden herzlich in der Eislinger Stadthalle willkommen, in der sich das Hygienekonzept sehr gut umsetzen ließ und auch Abstandsregeln von den ca. 60 Gästen beim diesjährigen Festakt eingehalten wurden. Raisch warnte vor einer zunehmenden Ausbreitung und Akzeptanz des wiedererstarkten Linksextremismus und machte diese gefährliche Entwicklung anhand zahlreicher konkreter Beispiele deutlich. „Noch nie seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs waren wir – ungeachtet parlamentarischer Mehrheiten – dem Sozialismus so nahe wie heute, 30 Jahre nach dem Ende des real existierenden Sozialismus'.“

 

 

Die Kreisvorsitzende der JU, Sonja Grässle, sprach in ihrer Rede über persönliche Erfahrungen und wie die ehemalige Teilung Deutschlands noch heute bemerkbar ist; auch bei jungen Menschen, die bereits in einem vereinigten Deutschland zur Welt gekommen sin. So seien „noch lange nicht alle Hürden genommen“, aber beide Teile Deutschlands seien spürbar zusammengewachsen. „Auch der Soli hatte sicherlich mal seine Berechtigung, aber jetzt sind die Hürden andere – deswegen ist auch die Abschaffung des Solidaritätsbeitrags nach 30 Jahren angemessen und ein politisch richtiges Signal“, so Sonja Grässle weiter.

 

Der ehemalige Göppinger Landrat Franz Weber berichtete, wie er die Zeit der Wiedervereinigung erlebte und als Landrat auch aktiv mitgestaltete. So schilderte er eindrucksvoll wie noch 1988 eine deutsche Wiedervereinigung als ferner Wunsch galt, „den man selbst nicht mehr erleben würde“, „Alles war in Beton, die Welt war geteilt“. Wie schnell diese Ansicht bröckelte wurde angesichts der Proteste in der DDR und dem ersten paneuropäischen Picknick nach der ungarischen Grenzöffnung deutlich. 

Auch die Herausforderungen der Einheit an den Landkreis Göppingen führte Herr Weber deutlich aus. Nach dem Mauerfall kamen über 1000 Bürger der DDR nach Göppingen und mit großer Hilfe und Solidarität der Bevölkerung konnten diese schnell mit Wohnraum und allem Notwendigen versorgt werden.

 

Trotz aller Unwägbarkeiten und Problemen der deutschen Einigung, betonte Landrat a.D. Franz Weber die Einzigartigkeit des friedlichen Umsturzes in der DDR, bezeichnete die Deutsche Wiedervereinigung als „Sternstunde“ Deutschlands und appellierte „an das Selbstbewusstsein, das aus der Wiedervereinigung erwachse“.

 

Nach einem Grußwort des CDU-Kreisvorsitzenden Kai Steffen Meier schloss die JU Kreisvorsitzende Sonja Grässle den Festakt mit den Worten: „30 Jahre Wiedervereinigung sind es wert zu feiern, gerade in der jetzigen Situation, also lassen Sie uns alle die Aufbruchstimmung und den Mut, den es vor 30 Jahren in der DDR gab und der die Mauer zum Einsturz brachte, auch heute wiederfinden und nutzen.“

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